Kleingärtnerverein Westhagen
Kleingärtnerverein Westhagen

Aus dem Neuland-Baubüro wird ein Vereinshaus

 

Für eine Spende von DM 100,-- zu Gunsten der Seniorenhilfe in Westhagen hat die Projektgruppe im Herbst 1974 das von der Neuland Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft nicht mehr benötigte Westhagener Baubüro erworben.

 

Was zum damaligen Zeitpunkt niemand ahnen konnte, war, daß mit diesem Neuland-Baubüro ein ganz neuer Abschnitt in der Vereinsgeschichte begann. Was als Provisorium bis zur Fertigstellung der ersten Gartenlauben für wenige Monate gedacht und erworben war - Schlechtwetterschutz, Geräte-schuppen, Toiletten usw. - entwickelte sich zum Einstiegsobjekt für das heutige Vereinsheim.

 

Wie kam es dazu und was änderte sich gegenüber der bisherigen Projektgruppenarbeit?

Nachdem Mitglieder der Projektgruppe das Baubüro in Westhagen demontiert hatten, sollte es als vorübergehendes Povisorium auf dem zukünftigen                             

Kleingartengelände wieder aufgebaut werden. Die Bauverwaltung der Stadt verlangte aber für dieses provisorische Bauwerk einen genehmigungsfähigen Bauantrag. Die erforderlichen Unterlagen, mit Hilfe der Neuland beigebracht, stellten sich als nicht mehr genehmigungsfähig heraus. Wir hatten nun aber das Gebäude und wollten es auch nutzen, zumal die

Kleingartenanlage sehr weit draußen lag und Schutz- und Abstellmöglichkeiten für Geräte nicht vorhanden waren.

 

Nach intensiven Beratungen faßte die Projektgruppe entgegen allen ursprünglichen Absichten den Entschluß, mit dem Bau eines funktionsfähigen Vereinsheimes zu beginnen. Die vorhandenen Bauelemente sollten verwendet werden. Eine zweite Entscheidung kam hinzu: Erst wenn das Vereinsheim mindestens als Rohbau steht, sollte „grünes Licht“ für die Arbeit im eigenen Garten gegeben werden. Die Richtigkeit dieser Entscheidung und die Bedeutung des Vereinsheimes haben viele erst sehr viel später erkannt.

 

Es wurde ein Team gebildet, das den Auftrag bekam, das zukünftige Vereinsheim zu konzipieren, zu planen und die Baukosten zu ermitteln. Ein Raumprogramm wurde erstellt, erste Skizzen angefertigt, dann ein maßstabgerechtes Modell angefertigt. Nach dem Modell entstanden die Bauzeichnungen. Die Statik (Standsicherheitsnachweis) erstellte ein Mitarbeiter des Instituts für Baustoffkunde der Uni Braunschweig, Herr Dr. K.-H. Storkebaum.

Auf dem Papier war nun aus dem 64 m² großen Provisorium ein stattliches Vereinsheim von 8 x 13 m = 104 m ² geworden. Kosten für zusätzliches Material:ca.

DM 12.000,-. Die Bauarbeiten sollten von den Projektgruppenmitgliedern in Gemeinschaftsarbeit erfolgen.

Wie geplant, so beschlossen und durchgeführt.

Die Bauverwaltung genehmigte den nunmehr vorliegenden Bauantrag und maß den Standort in das

zukünftige Kleingartengelände ein. Das benötigte zusätzliche Baumaterial, vornehmlich Holz aller Querschnitte, wurde mit dem Geld aus der ersten Investitionsumlage und Spenden (z. B. VW) beschafft. Wandelemente, Dachbinder, Stempel, Stützen und Träger sowie Fenster und Türen werden gezimmert.

 

Die einzelnen Bauelemente entstanden nach dem Montagebauprinzip, wie es bei Fertighäusern angewandt wird. Sie wurden später nur auf die dafür vorgesehenen Fundamente gesetzt, verankert und verbunden.

 

An diesen Arbeiten beteiligten sich fast alle damaligen Projektgruppenmitglieder. Hier wurde die Grundlage für die spätere Vereinsgemeinschaft gelegt, die sich dann auch so vorbildlich entwickelte. Diese erste kreative gemeinsame Arbeit, das Schaffen von Werten, festigte eine Gemeinschaft, die ein Ziel hatte, das sie beharrlich anstrebte. Man lernte sich kennen und schätzen. Manch einer entwickelte handwerkliche Fähigkeiten, die er von sich selbst bis dahin gar nicht kannte. Die Erfahrungen sollten sich beim späteren Laubenbau positiv auswirken.

 

Mitte 1975 sind dann die stadtseitigen Planungen zu einem vorläufigen Abschluß gebracht worden. Zusammen mit der Verwaltung stellte der Vorstand den Kleingarten-Interessenten anhand von Planungsunterlagen die zukünftige Kleingartenanlage vor. Obststadtdirektor Werner Hasselbring teilte mit, daß mit den Erschließungsarbeiten im Frühjahr 1976 begonnen werde. Am 25.02.1976 faßte der Rat der Stadt Wolfsburg die notwendigen Beschlüsse und stellte mit DM 480.000,- die erforderlichen Mittel im Haushalt bereit.

Jetzt wurde es endlich richtig ernst. Die Projektgruppe begann mit den Vorbereitungen zur Vereinsgründung.

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